DINSLAKEN | (bes) (RP)
Jochen Emde
Alte Hits und musikalische Leckerbissen
Die Sänger des MGV Dinslaken-Feldmark traten mit sommerlichen Strohhüten
im Burginnenhof auf. Bekannte Melodien prägten das Konzert des Frauenchors
Liederkranz Barmingholten mit dem Männergesangverein Dinslaken-Feldmark
und dem 1. Akkordeon-Orchester, das im Burginnenhof stattfand.
„Und immer wieder singen wir die selben Lieder“, singt der Frauenchor Liederkranz
Barmingholten 1984, „es geht nie vorbei, das alte Fieber.“ Die Worte passten
perfekt zum Programm des Konzerts der Arbeitsgemeinschaft (AG) musischer
Vereinigungen in Dinslaken am Samstagabend im Burginnenhof. Die Frauen
unter der Leitung von Rosemarie Luft, der MGV Dinslaken-Feldmark 1907 sowie
das 1. Akkordeon-Orchester Dinslaken 1965 setzten mit ihrer Liedauswahl
auf Hits der vergangenen Jahrzehnte in mehrstimmigen Chor- beziehungsweise
Instrumentalarrangements. Hinzu kamen aber auch ein paar ausgewählte
musikalische Leckerbissen.Das galt vor allem für den Männergesangverein
Feldmark. Die Männer traten angesichts der sommerlichen Atmosphäre
leger in der Kombination weißes Hemd und Strohhut auf, begannen ihren
ersten musikalischen Block aber ganz festlich mit Elgars „Klänge der Freude“.
Ein anspruchsvoller Chorsatz, ebenso wie das zweite Trinklied des zweiten Blocks.
In dem vierstimmigen „Bringt uns ein guts Glas Wein“ setzte Orlando di Lasso
nicht nur auf einen ständigen Wechsel von blockhaften, homophonen Chorsatz
und vielschichtiger, aufgefächerter Polyphonie, letztere setzt er derart gekonnt
lautmalerisch ein, dass man im Gesang förmlich hört, wie der Wein gluckernd in
die Gläser geschenkt wird. Das alles natürlich a capella. Begleitet von Stefan
Büscherfeld am Klavier überzeugten die Sänger mit „Chanson d’Amour“ in einem
schmelzenden Close-Harmony-Satz ebenso wie mit dem stimmgewaltigen „Bridge
over troubled water“ von Simon und Garfunkel. Bei „Old black Joe“ sang Büscherfeld
selbst den Solopart, bei „Warum bist du gekommen“ spielte er Trompete.
„Musikgrüße am Abend“ lautete der Titel des Konzerts, angesichts der Hitze – nicht
wegen des „kleinen“ WM-Finales um den Dritten Platz, begann das Programm erst
um 19.30 Uhr. „Hits am Abend“ hätte es für den Frauenchor Liederkranz
Barmingholten heißen können: „Country Roads“ folgte auf „Heute hier, morgen
dort“, „Sierra Madre del sur“ auf „The lion sleeps tonight“, beides in schönen,
vielstimmigen Chorarrangements. Und das eingangs zitierte „Alte Fieber“ stammt
von den Toten Hosen. Den größten Treffer beim Publikum landeten die Sängerinnen
aber einmal mehr mit „In jeder Frau steckt ein Stück Hefe“: lautes Lachen bei
denjenigen, die das Lied noch nicht kannten, lautes Klatschen und Pfeifen, als die
Sängerinnen mit der Retourkutsche an die Männer endeten.
Rockig wurde es mit dem 1. Akkordeon-Orchester Dinslaken 1965. Zu dessen
Elton-John-Medley gehörten nicht nur die Balladen „Your Song“ und „Blue Eyes“,
sondern auch der fröhliche „Crocodile Rock“ und das energiegeladene
„I’m still standing“. Das musikalische Highlight im zweiten Teil war der Walzer
Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch, der zum Teil vom Publikum leise mitgesummt
wurde. Drei Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft musischer Vereinigungen, drei
ganz unterschiedliche Klangfarben. Zum Schluss mischten sie sich zusammen.
„Klinge, Lied, lange nach“, sangen und spielten die beiden Chöre und das Orchester
gemeinsam, Stefan Büscherfeld griff dabei ein weiteres Mal zur Trompete.
Welch ein schöner Abschluss für einen musikalischen Sommerabend.
Hünxe
Das Akkordeon-Orchester Dinslaken 1965 reiste in der
Evangelische Kirche in Hünxe-Bruckhausen
musikalisch um die Welt. Foto: Markus Joosten
HÜNXE Das 1. Akkordeon-Orchester Dinslaken 1965 gab ein Konzert in der Evangelischen Kirche Unsere Arche Bruckhausen.
"Euch erwartet eine musikalische Reise durch Zeit und Raum", verspricht der Moderator, langjähriges Mitglied des 1. Akkordeon-Orchesters Dinslaken 1965, beim Frühlingskonzert, in seiner Ansprache an das Publikum. Los geht die Reise in Irland mit traditioneller Volksmusik, der "Irischen Suits". Die Musiker entlocken ihren Instrumenten ruhige und getragene Klänge, um dann mit einem tänzerischen Jig zu enden.
Unter der Leitung von Bärbel Klott spielen sie in der Evangelischen Kirche Unsere Arche in Bruckhausen. Auch Gäste waren geladen, mit Freude gestalteten die Restroom-Singers, das Vokalensemble der Polizei Duisburg, das Konzert mit. Passend zu einem Polizeichor brachten sie die Zuhörer mit dem Lied "Wir kamen einst von Piemont", das von einer Zechprellerei erzählt, zum Lachen.
Auch in den anderen Liedern bewiesen sie ihr Können und erhielten vor allem bei Elton Johns "Can you feel the love tonight" bewundernde Rufe und viel Applaus aus dem Publikum. Gelungen war auch ihre Zugabe, in der sie musikalisch überspitzt den Chor-Alltag darstellten.
Die Gastgeber präsentierten ein abwechslungsreiches Programm. Melancholisch verrucht klangen die Tango-Stücke, die unter anderem aus dem Film "Titanic" bekannt sind. Ein Kraftpaket waren die "Polowetzer Tänze", die mit einer zarten Melodie begannen, um dann spannungsgeladen und laut zu enden. Die Zuhörer waren begeistert von der Vielfältigkeit eines Akkordeons, die ihnen in diesem Konzert vorgeführt wurde. Auch das Jugendorchester, das traditionell nach der Pause auftritt, spielte großartig und präsentierte ein abwechslungsreiches Programm - von der "Russischen Fantasie" über "Es gibt nur ein Paris" zu "In the Jungle".
Höhepunkt des Akkordeon- Konzerts in der "Arche" war das Medley aus dem Musical "Cats". Sopranistin Sonja Alefs trug zusammen mit dem Orchester das bekannte Lied "Memories" vor.